Treffen sich zwei, nein drei, nein vier - egal, viele - Stereotypen

Le T-shirt. Toutes les bonnes choses avaient eu lieu après qu'elle l'eut enfilé. Était-ce possible? Ce vêtement portait-il vraiment bonheur? (Lucky T, S. 29)


In letzter Zeit scheine ich mit meinen Büchern nicht allzu viel Glück zu haben. Gerade mal 140 Seiten von 288 habe ich durchgehalten. Aber "Lucky T" ist einfach nicht lesenswert. Klischee folgt Klischee, folgt Klischee. Nein, meine Lieben, ich übertreibe nicht. Ich ärgere mich nicht über dieses Buch. Etwas so Stereotypisches habe ich wirklich noch nicht gelesen.
Protagonistin Carrie Fitzgerald ist groß, schlank, hübsch. Der heiße Typ ist ihr Freund und beide geben ein total süßes Paar, so alle, ab. Ihre beste Freundin Maud ist natürlich etwas pummelig, man kann der Hauptperson doch nicht die Show stehlen. Wäre schließlich nicht sehr freundschaftlich. Um aber wieder zu Carrie zu kommen; Sie ist außerdem beliebt, eine gute Schülerin und im Basketballteam, weil ja groß und schlank gleich enorm sportlich ergibt.
Das einzig wirklich neuartige an der Geschichte ist, dass dies alles einem T-Shirt zu verdanken ist. Ein wahrer Glücksbringer.

- Je le portais le jour où Jason m'a demandé si je voulais sortir avec lui, poursuivit Carrie.
- Toutes les filles du collège étaient jalouses, se souvint Maud.

Ein weiterer Lichtblick wäre Maud gewesen. Immerhin hält sie Carrie auf den Boden und hat Humor.
Lucky T
- Je l'avais sur moi le jour du brevet et j'ai eu 18 de moyenne.
- Effectivement, c'est bizarre. Tu n'est pas si intelligente que ça. (Lucky T, S. 30)

Aber prompt verschwindet das T-Shirt durch ein Versehen nach Indien in einer Kleidersammlung, scheint das Glück plötzlich weg zu sein. Ihr Freund macht Schluss, sie streitet sich mit Maud und um das noch zu übertreffen begeht ihr Goldfisch Selbstmord. An der Trennung mit ihrem Freund war vermutlich wirklich das T-Shirt Schuld. Bei dem Streit mit Maud, ist ganz allein Carrie die Verantwortliche. Sie ist egoistisch und ganz offensichtlich nicht dazu in der Lage sich Fehler einzugestehen. Außerdem fährt sie ziemlich schnell aus der Haut, was bestimmt nicht vorteilhaft für sie ist, wobei sie zur Dramaqueen wird.

Il s'amuse avec ma meilleure amie pendant que moi, je pleure toutes les larmes de mon corps. (Lucky T, 57)

Und diese Sache mit dem Goldfisch...Naja...naja.

Carrie möchte natürlich nichts lieber, als ihren Glücksbringer zurück, weshalb sie mit der besten Freundin ihrer Mutter und deren Tochter nach Indien aufbricht, da sie ihr geliebtes Kleidungsstück zufällig beim Fernsehen sah, als es von der Hilfsorganisation weitergegeben wurde. Ach, ist das nicht einfach ein wunderbarer Zufall?

- Kleiner gedanklicher Einschub: Wieso gönnt sie dem armen Menschen, der das Shirt bekommt, nicht selbst ein bisschen Glück zu haben. Verdammt noch mal, wie verzogen kann man eigentlich sein? So etwas egoistisches ist mir noch nie untergekommen! Will die Autorin etwa mit der Geschichte zeigen, wie dumm manche Leute sind? Schön wäre es zumindest, dann hätte alles wenigstens Sinn. -

Hier hätte Brian eine tolle Wendung einlegen können. Natürlich geschah dies nicht, sonst hätte ich nicht abgebrochen. Stattdessen kommen wir zum Höhepunkt aller klischeehaften Klischees. Der naive, weltfremde Ami, der Spanien nicht von Frankreich zu unterscheiden weiß.

- Kleiner gedanklicher Ausruf: Ja, geht's denn noch? -

Müsste die Autorin nicht alle Mittel anwenden, als Amerikanerin, um dieses Vorurteil aus der Welt zu räumen? Nada. Carrie stellt überrascht fest, dass auf den Straßen Indiens ziemlicher Betrieb herrscht, die Kuh ein heiliges Tier ist, der Sommermonsun in der Sommerzeit einsetzt...
Beschweren will ich mich schon gar nicht mehr.
Als sie dann noch einen extrem heißen Inder, oder M. Magnifique, kennen lernt, der - ach, wozu mach ich mir die Mühe, Carrie hat seine Fähigkeiten eh so fabelhaft gelistet.

Ce garçon était follement sexy, gentil, bien élevé, galant sauveur des victimes [...], et philanthrope par-dessus le marché. Que demander de plus? (Lucky T, S. 130)

Genug ist genug, das war ein völliger Reinfall und reine Zeitverschwendung. 

7 Kommentare:

  1. Haha oh man du hast momentan echt nicht so Glück mit Büchern oder? xD Ich muss ja sagen, dass das Buch wirklich nervig klingt. Besonders das Klischee, das die Prota verkörpert nervt mich, wobei mich auch die Bücher bisschen nerven, bei denen die denken, dass sie so schrecklich hässlich aussehen und dem Macker nicht gerecht werden *seufz*
    Und ist diese Beschreibung von Typen als sie ihn zum ersten Mal gesehen hat? O_o

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    1. Nein, wirklich nicht, aber mittlerweile gehts wieder aufwärts. Eigentlich dachte ich, dass "Lucky T" zwar eine nicht gerade tiefsinnige, jedoch erfrischende, leichte Sommerlektüre wird. So kann man sich täuschen -,-
      Da hatte ich dann wirklich genug x)

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  2. Wäh, Klischees! *Kreuzzeichen mach* Der Todesstoß eines jeden Buches ^^ Da stört mich zumindest an Geschichten immer sehr, wenn die Autoren auf ausgelutschte Stereotypen zurückgreifen. Schade dass das Buch so kacke war, wie gesagt, ich kenn das! Aber sieh's positiv - daraus ist ja doch ein schöner Post dazu entsprungen. Ich mag sowas :P

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    1. Finde ich auch schrecklich. Es gibt zwar wirklich das ein, oder andere naive Püppchen, das rumläuft, aber seltsamer Weise sind sie zu Hauf in Jugendbüchern zu finden.
      Haha, danke. Wenigstens etwas ;D

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  4. Autsch, das klingt ja scheußlich klischeebehaftet und an den Haaren herbeigezogen. Da will die Gute tatsächlich nach Indien fahren, um hilfsbedürftigen Menschen ihr Shirt (zurück) zu klauen, weil daheim ihr Goldfisch abnibbelt? Erstklassige Idee.

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    1. Wenn man halt sonst keine Probleme hat... Aber ihr ist ja nicht einmal die Idee gekommen, dass jemand da drüben dieses T-Shirt eventuell mehr benötigt, als sie -,-

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