Elina ist neunzehn Jahre alt und hat alle Möglichkeiten dieser Welt. Sie hat gerade ihr Abitur hinter sich gebracht, sehr viel Geld mit ihrem ersten Roman verdient und niemanden mehr, der ihr etwas vorschreiben kann. Aber es gibt ein Problem, mit dem sie nicht allein ist: Sie hat überhaupt keine Ahnung, was sie mit ihrem Leben anstellen soll. Und so lässt sie sich treiben. Von einer Party zur andern, von Gin zu Kokain, von Berlin über Heidelberg in die Schweiz. Immer begleitet von ihrem älteren Bruder – und der großen Frage: Und jetzt so? via
Elina, 19 und schon ehemalige Bestsellerautorin treibt etwas ziellos durch ihr junges Leben, ohne genau zu wissen, was sie eigentlich damit anfangen will, oder soll. Am liebsten hätte sie eine Fernbedienung für das Leben. Und hätten wir die nicht alle gerne? Einfach Pause drücken, wenn alles zu viel wird und Play, wenn man sich wieder sicher genug im Leben fühlt.
So teilt sich auch "Und alle so yeah" in Pause, Rewind und Play auf. Mal erzählt Elina von früheren Ereignissen, meist von der Zeit, in der ihr Buch berühmt wurde, mal davon, was gerade so um sie herum geschieht und mal tritt sie auf der Stelle, ein Lebensgefühl beschreibend, mit dem sich die Leser gut identifizieren können
Eine Sache, die Elina Angst macht ist das Erwachsen werden, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Deshalb spielt sie mit dem Leben ein bisschen Verstecken, indem sie sich ziellos einem etwas dumpfen Alltag hingibt, oder sich in wilde Partys schmeißt.
Ich denke, dass sich besonders Leser in Elinas Alter gut in ihrer Persönlichkeit wiederentdecken können. Natürlich gibt es viele, die schon wissen in welche Richtung sie wollen, doch ebenso viele gibt es, die sich einfach nur denken: was??? Kein Plan, kein Weg, kein Ziel. Dieses Gefühl hat Rebecca Martin hervorragend eingefangen.
Es tut mir leid, liebe Zukunft, ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll. Ich habe keine einzige Idee. Und so schreite ich dir entgegen mit leeren Händen und offenen Karten.
Besonders gut gefiel mir dabei der Stil, der sich mit ausgefeilten Formulierungen und einfacher, direkter, manchmal etwas harter Sprache spielt. Schlägt zwar in unterschiedliche Richtungen, Martin schafft es aber trotzdem mit beiden alles perfekt auf den Punkt zu bringen.
Die Handlung verläuft zwar nicht so geradlinig, sondern auf und ab und kreuz und quer, aber darüber sollte man hinwegsehen, schließlich ist es nicht der Sinn dieses Buches zu einem angestrebten Ereignis zu gelangen.
Ich mochte das Buch auch sehr gern, vor allem wegen dem Stil, glaub ich. Viele nennen sowas ja pseudo-hip oder so, aber mir gefällt das. Ich fänd es schön, wenn die Jugendbuchverlage sich mal mehr auf solche deutschen Autoren konzentrieren würden und die etwas mehr pushen.
AntwortenLöschenDas fände ich auch schön! Aber ein paar solche Bücher finden sich immer irgendwo, wie "Und auch so bitterkalt", oder "Rotkäppchen muss weinen". In der Buchhandlung lese ich bei einem Buch immer zuerst das Kleingedruckte mit den Infos über Titel, Verlag, Auflage etc., weil ich mich immer ärgere, wenn ich einer Übersetzung kaufe, die ich eigentlich in der Originalsprache lesen könnte. Da fällt mir dann schon der eine oder andere deutsche Autor auf, aber die englischen Hypebücher sind natürlich in der Überzahl.
LöschenDer Stil gefiel mir eigentlich wirklich gut, mir gefiel diese ruhige Art zu erzählen. Bei manchen Rezensionen ist mir auch aufgefallen, dass das Buch manchmal wegen der "fehlenden" Handlung kritisiert wurde. Aber gerade das fand ich so toll daran, weil das Leben zwar manchmal wirklich aufregend sein kann, aber es manchmal genauso eintönig ist.
Rotkäppchen ist ein gutes Beispiel, das Bitterkaltbuch hatte ich noch gar nicht so auf dem Radar. Empfehlenswert?
LöschenMeistens erkennt man ja schon an den Namen, dass es eine Übersetzung ist und inzwischen kann man ja leider schon fast davon ausgehen, dass es keine Originalausgabe ist :( Aber wenn man ein wenig stöbert, findet man schon noch das ein oder andere, das stimmt :)
Ich bin froh, dass es wenigstens auch ein paar skandinavische Übersetzungen gibt. Die Originalsprache kann ich nämlich nicht und Bücher aus der Gegend lese ich sehr gern. Die findet man auf dem amerikanischen Markt ja so gut wie gar nicht.
Meistens schon, aber ich hab mich schon so oft darüber geärgert, weil sich ein Name so oder so anhört und ich mir dann doch versehentlich eine Übersetzung gekauft habe, dass ich lieber gleich auf Nummer sicher gehe xD
LöschenWas skandinavische Autoren betrifft habe ich nur Lindgren und Gaarder im Regal stehen, allerdings will ich unbedingt "The Lovely Way" lesen, seit ich auf deine Rezension gestoßen bin.
Also von "Und auch so bitterkalt" bin ich ganz begeistert :D Aber eine Leseprobe ist empfehlenswert, weil das Buch zwar wirklich genau auf meinen Geschmack zutrifft und ich gar nicht anders kann, als davon zu schwärmen, die Meinungen darüber jedoch sehr auseinander gehen. Es ist manchmal ein bisschen... anders? Naja, speziell auf jeden Fall.