Das Gitter ist geschlossen, doch der Elefant ist verschwunden, zur Bestürzung der ganzen Stadt. Nur einer ahnt, was passiert ist. Ein nächtlicher Anfall von Heißhunger und ein übermütig geplantes Verbrechen enden ganz anders als vorgesehen: so anders, dass sie Jahre später eine unvermutete Auferstehung erleben. Und eine Frau in den besten, ödesten Verhältnissen erkennt in der eigenen Schlaflosigkeit ein berauschendes Geschenk … via
Mit "Der Elefant verschwindet" ist es das erste Mal, dass ich etwas von Haruki Murakami las. Der Band mit 8 Erzählungen war ein Spontankauf und gerade bin ich so richtig froh, "Naokos Lächeln" vom selben Autor gleich mitgekauft zu haben.
Denn obwohl ich mit sehr hohen Erwartungen zu lesen begonnen hatte, schließlich kennt man die Lobeslieder auf Murakami, wurde ich positiv überrascht. Nie hätte ich gedacht, dass mich jede einzelne dieser Kurzgeschichten so fesseln würde.
Was alle Geschichten gemeinsam haben, ist ihr Ausgangspunkt: der Alltag. Sie alle beginnen an keinem besonderen, bestimmten Tag, beschreiben das alltägliche Leben ihrer Erzähler, deren Welt schließlich durch ein unerwartetes Ereignis in Schwingung gerät.
Mein Liebling unter ihnen war "Schlaf". Mit Schlafen hat die Geschichte weniger zu tun, dafür viel mehr mit Schlaflosigkeit. Die Erzählerin kann tagelang nicht mehr einschlafen, doch anstatt von enormer Müdigkeit geplagt zu werden, beginnen sich neue Perspektive für die Frau zu eröffnen, schließlich kann sie in dieser schlaflosen Zeit machen was sie will.
Warum ich von Murakami nun so begeistert bin, hat vor allem mit seinem Stil zu tun. Er schafft es Metaphern auf Situationen anzuwenden, bei denen ich mir einfach denke: JA! Genau so ist das! Er schafft es einfache Dinge genauso auszudrücken, wie es sich mit ihnen verhält, wie man sie empfindet und die man aber nie in solch einer präzisen Formulierung hätte unterbringen können. Absolut bewundernswert, die Gabe so zu schreiben!
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