Abgeschottet im Tal



Julia und ihr Bruder Robert kommen an das namhafte Grace-College für Hochbegabte, abgeschottet in den Wäldern Kanadas. Doch irgendetwas scheint dort nicht zu stimmen, ein Mädchen scheint in einem Strudel aus Wasser zu verschwinden und nur Robert hat's gesehen. Irgendetwas scheint im Tal nicht im Ordnung zu sein, aber auch die Geschwister, tragen ihre Geheimnisse mit sich herum.

Geheimnis um Geheimnis um Geheimnis

Bücher wie Das Spiel von Krystyna Kuhn finden ihren Weg relativ selten in mein Regal. Düstere Bücher zum rätseln und gruseln bevorzuge ich - wenn überhaupt - eher in fantastischeren Gefilden. Deshalb ging ich auch nicht mit zu hohen Erwartungen an das Buch heran. Und was soll ich sagen? Besser als erwartet, hätte ich dagegen viel davon erwartet, wäre mein Urteil vermutlich: schlechter als erwartet. 

Somit bin ich ziemlich hin und her gerissen. Es war spannend, düster, gruselig. Man verschlingt es geradezu und will wissen, wie es weitergeht. Trotzdem musste ich manchmal die Augen verdrehen. Man schwankt irgendwo zwischen dieser typischen "ach das war doch wieder klar" - Reaktion und einem überraschten "ok, das hätte ich dann doch nicht erwartet!". An Geheimniskrämerei kann sich das Buch allerdings mehr als nur sehen lassen und auch die unheimliche Atmosphäre, die im Tal herrscht kam gut rüber. Allein sich vorzustellen man befände sich an so einem abgeschotteten Ort weit weg von jeglicher Zivilisation mit Leuten die im See verschwinden und so vielen Geheimnissen und Unklarheiten, verursacht mir Gänsehaut.


Was mich eigentlich am meisten störte und mir manchmal den Spaß verdarb, war die Präsentation der Charaktere und die Entwicklung derer Beziehungen. Der greifbarste unter ihnen war Julias Bruder Robert. Er klammert sich an Fakten, logische Erklärungen und - obwohl er seiner Schwester nach auf einem schmalen Grad zwischen Realität und Fantasie wandelt - war er auch der realistischste unter ihnen.
Seiner Schwester dagegen konnte ich nichts abkaufen. Sie selbst behauptet von sich die Rolle von Everybody's Darling einstudiert zu haben, aber das ist glatt gelogen. Bis auf ein paarmal Lächeln verhält sie sich kein bisschen wie das nette Mädchen von nebenan. 
Und auch wenn die restliche Truppe relativ interessant war, erschienen mir ihre Beziehungen untereinander nicht glaubhaft. Man bekommt einfach nicht mit wie sich ihre Freundschaft und Gefühle zueinander entwickeln. Null, nada, nichts, rien. 
Wirklich schade; auf Band zwei bin ich aber trotzdem gespannt, vielleicht kann ich mich dann noch ein bisschen mit den Charakteren anfreunden. 

3 Kommentare:

  1. Ach ja, das Tal. Du steigst eigentlich genau richtig ein, jetzt wo schon alle erschienen sind (wenn du es bis zum Ende schaffst). Mir ging es ganz ähnlich wie dir. Es ist sehr spannend und hat viele coole Ideen. Dieses Internat und auch die verschiedenen Typen in der Gruppe, aber an der Umsetzung hapert es hier und da. Kann man allerdings trotzdem ganz gut weglesen. Was mich allerdings dazu bringt die Reihe trotzdem nicht zu empfehlen, ist das Finale im letzten (achten!) Band. Das kam mir einfach alles nicht stimmig genug vor und ich hatte das Gefühl 7 Bände lang auf etwas hinzulesen, was dann nie passiert :(

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  2. Oh, schade! :/
    Ich hatte eigentlich auf eine Besserung in den nächsten Bänden gehofft. Den zweiten Band werde ich auf jeden Fall noch lesen, weil ich doch ziemlich neugierig auf den Rest der Geschichte bin. Ob ich alle Bücher lese, weiß ich allerdings noch nicht genau.

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    1. Also die nächsten Bände sind jetzt auch nicht so schlecht. Bieten eigentlich alle das gleiche Unterhaltungspotenzial und es kommt ein bisschen drauf an welche Figur dich am meisten interessiert, weil in jedem Band jemand anders beleuchtet wird (ich fand z.B. Davids Vorgeschichte sehr spannend), nur die große Auflösung kann halt nichts... oder ich hab sie nicht richtig kapiert, weil ich immer so große Pausen zwischen den Büchern hatte.

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