Ghule in Tokyo


Ich bin kein Romanheld,
ich bin ein Student, der gerne Bücher liest.
Aber wenn man ein Buch über mich schreiben würde,
dann wäre es
eine Tragödie...

Eine Tragödie.
Hört sich das nicht etwas zu melodramatisch an? Sind Ghule in diesem Fall nicht einfach die besseren Zombies?
Was man aus "Tokyo Ghoul" macht bleibt jedem selbst überlassen. Die einen werden begeistert sein, die anderen sich kopfschüttelnd fragen, was sie denn da in die Hände bekommen haben. Ich gehöre zu Ersteren, die sich dem Hype anschließen.
Habe ich gute Gründe? Ja, die habe ich!

"Tokyo Ghoul" erzählt die Geschichte von Ken Kaneki, einem Studenten im Erstsemester, der in einer Welt lebt, in der die Menschen längst nicht mehr an der Spitze der Nahrungskette stehen.  Ghule, die sich von Menschenfleisch ernähren, haben ihnen den Platz streitig gemacht. Durch einen Unfall wird Ken selbst zum Ghul, doch auch seine menschliche Seite verliert er nicht ganz. 



Die Geschichte geht nicht nur wegen der brutalen Bilder, die der Manga manchmal liefert, unter die Haut- es ist auch das Schicksal des Protagonisten, das berührt.
Ken ist schüchtern, freundlich, höflich und wohl das sympathischste Gesamtpaket an Liebenswürdigkeit, das man unter Hauptcharakteren so finden kann. Ausgerechnet er soll Menschen töten um zu überleben. Kann die Welt wirklich so grausam sein?
Die in "Tokyo Ghoul" ist es auf jeden Fall und ob Ken will oder nicht - er muss sich damit abfinden. Gerade dieser krasse Gegensatz zwischen dem sensiblen Ken und der Brutalität, mit der er täglich umgeben ist, machen den Manga unglaublich mitreißend und spannend.
Mangaka Sui Ishida, hat sich natürlich mehr gedacht, als Mitleid für den armen Jungen zu erheischen. Schwarz-Weiß-Malerei erfolgreich vorgebeugt, erhält die Handlung dadurch ein gewisses Maß an Komplexität, wie Seriosität.  Eine allzu oberflächliche Unterhaltung bietet "Tokyo Ghoul" deswegen nicht, denn die Story wirft die ein oder andere moralische Frage auf.

Besonders gelungen hebt der Zeichenstil Kens inneren Zwiespalt hervor, indem vor allem auf emotionale Mimik viel Wert gelegt wir - ganz ohne dabei affig zu wirken.
Ein erwähnenswertes Extra sind die wunderschönen Zeichnungen, die sich am Anfang jedes Kapitels befinden,


Doch nicht nur Ken wird gut getroffen. Sein immer gut gelaunter bester Freund Hide lockert die Stimmung mit seiner fröhlichen Art und den drolligen Gesichtsausdrücken.
Ansonsten aber bleibt die Stimmung passend zu Geschichte düster und ein bisschen bedrückend.
Wer eher zartbesaitet veranlagt ist, Schwierigkeiten mit dem Anblick von Blut, oder Gewalt im allgemeinen hat, sollte sich jedoch den Kauf lieber gut überlegen. Was jetzt nicht heißen soll, dass ich ein roher, gefühlsloser Mensch bin. Bei menschenfressenden Ghulen geht es einfach blutiger zu.

Packend und brutal die Geschichte, liebenswert und sympathisch die Charaktere. Von "Tokyo Ghoul" hatte ich viel erwartet und wurde nicht enttäuscht. Eine klare Leseempfehlung!

3 Kommentare:

  1. Ooohh alle reden derzeit davon und ich habe es bisher noch immer nicht gelesen :/ Aber schön dass es dir auch gefallen hat :) Ich glaube, ich sollte langsam echt mal dazu greifen, haha.

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    1. Um "Tokyo Ghoul" wird wirklich ein ziemlicher Wirbel gemacht :D Ich kann es dir nur empfehlen. Aber als Warnung sag ich nur, dass die Story später (also nicht im ersten Band später, sondern später später xD ) ein bisschen psycho wird, wenn dich das jedoch nicht stört, solltest du wirklich mal reingucken.

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  2. Hallo! :) Dein Blog ist große Klasse, bin gleich mal Follower geworden!

    Liebe Grüße,

    Leonie von tulip-reads.blogspot.de ♥

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