Jason erinnert sich an nichts mehr - nicht einmal an seinen Namen. Leo und Piper scheinen zwar seine Freunde zu sein, aber auch das kann er nicht mit Sicherheit sagen. Und als es die drei dann plötzlich ins Camp Half Blood verschlägt, wo angeblich nur Kinder von griechischen Göttern aufgenommen werden, versteht er gar nichts mehr ... Allem Anschein nach gehören die drei Freunde tatsächlich zu den legendären sieben Halbgöttern, die den Olymp vor dem Untergang bewahren sollen. Kein Problem, los geht's -denn Leo treibt einen kaputten mechanischen Drachen als Transportmittel auf und macht ihn wieder flott! Und dann gilt es auch noch einen seit längerem verschwundenen Halbgott zu finden, einen gewissen Percy Jackson ... viaPercy Jackson ist zurück!...zumindest so fast. Denn der olympische Hero in diesem Teil nennt sich Jason und er ist Römer!?
Auf jeden Fall taucht er mitten im nirgendwo auf dem Weg zu einem Schulausflug auf. Ohne Erinnerungen, ohne Hinweise auf sein früheres Leben. Seine mutmaßlichen besten Freunde, sind der Witzbold Leo und Piper, die auch die Nicht-nur-Freundin-Freundin Rolle erfüllt. Als dann auch noch Venti, sogenannte Windgeister erscheinen und das Trio angreifen, wird eines klar. Die drei sind keine normalen Menschen, sondern Halbgötter.
Nach ein paar Strapazen laden sie schließlich dank einer Rettungsaktion von Annabeth, die verzweifelt nach ihrem Freund Percy sucht, im Camp Half-Blood.
Ein bekanntes Gesicht am Buchanfang erleichtert und versüßt den Einstieg in die Geschichte erheblich, - Danke, Annabeth! - da ich mit Jason, Piper und Leo nicht allzu viel anzufangen wusste. Schließlich bin ich wieder bei meinem alten Problem mit Herrn Riordan angekommen. Die Charaktere sind sympathisch, mutig, doch leider auch in einer gewissen Weise eindimensional, die schon bei "Percy Jackson" nach allerhand Bänden einfach nicht nachlassen wollte.
Deshalb war es umso erstaunlicher, als ich gemerkt habe, dass alle bereits kennengelernten Gesichter, wie Annabeth und co., diese Eindimensionalität verloren haben.
Für die neuen Helden natürlich nicht von Vorteil, aber immerhin ein Fortschritt.
Soll jedoch nicht heißen, dass die Geschichte schlecht ist, ganz im Gegenteil. Spannend war's! Man schlittert von einem Abenteuer ins nächste, kann sein mythologisches Wissen auf die Probe stellen und wird immer wieder von dem Ideenreichtum des Autors überrascht, wobei leider das Ende so überhaupt nicht überraschend war, solange man nicht ein Fitzelchen Detektiv und Fantasie ins sich trägt.
Einen weiteren großen Pluspunkt gibt es für etwas Neues bzw. Römisches! Die römische Sprache ist uncool? Im Auge des Betrachters vielleicht. Was dagegen mit Gewissheit nicht lahm ist, ist die römische Mythologie, die plötzlich eine bedeutende Rolle spielt. Jason nennt die Götter nämlich seltsamerweise bei ihren römischen Namen.
Ja, Jason scheint römisch zu sein, in irgendeiner Weise zumindest. Leider charakterlich auch ein bisschen blass, wobei der unerschrockene Hero trotzdem durchschlägt. Ebenso Piper und Leo. Piper ist, eine kämpferische Gestalt, die auch an Mut nicht zu Wünschen übrig lässt. Leo - wie seine beiden Kollegen ein Sympathieträger - reißt gerne Witze, die mich allerdings nicht, oder nur selten, vom Hocker rissen. Doch das sagt nicht viel, immerhin ist das Buch ja auch für eine jüngere Zielgruppe gedacht, von der ich mich zwar nicht allzu weit entfernt befinde, aber was mir nervig ist, kann für andere witzig sein.
Alles in allem ist "Der verschwundene Halbgott" ein spannender Spinn-Off Auftakt, der einen aber mit einer Frage zurücklässt. Der verschwundene Halbgott ist Percy, immer wieder treten vorherige Charaktere auf... Wird das ein riesiges Crossover, oder wird das ein riesiges Crossover? Wer Percy mochte sollte sich auch die neuen Abenteuer nicht entgehen lassen, denn diese Reihe wird vermutlich großartig werden!
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