Stilistisch erinnern sowohl Artwork, als auch die kindliche Erzählweise an Marjane Satrapis Persepolis. Im Gegensatz zu Persepolis liefert Je me souviens: Beyrouth jedoch keine Hintergrundinformationen über den Krieg und beschränkt sich ganz auf die vom Krieg beeinflussten Erlebnisse eines Kindes. Ein bisschen Schade fand ich das schon, schließlich hätte ich gerne mehr über den Bürgerkrieg gelernt. Natürlich kann ich die Gedanken dahinter verstehen. Wenn ich Abiracheds Kindheitserinnerungen mit den meinen vergleiche, geht mir das Ganze noch ein Stück weit näher ans Herz.
Ob es die ständig zerstörte Windschutzscheibe des Autos ihrer Mutter ist, oder die Granatsplittersammlung ihres Bruders: gerade in diesen "kleinen" Dingen werden die Schrecken des Krieges gut deutlich, was passend mit sich wiederholenden und nur etwas veränderten Zeichnungen unterstrichen wird. Wiederholungen findet man nicht nur in den Bildern, die Erzählstruktur bedient sich für jeden neuen Geschichtsabschnitt oder jede neue Seite dieses je me souviens des Titels. Vielleicht lässt einem die Geschichte auch deswegen nicht so leicht los. Ich jedenfalls konnte die Graphic Novel nicht mehr aus der Hand legen und lese sie gerne noch weitere Male.
Berührend und zum Nachdenken anregend. Abirached führt einem vor Augen, welche Dinge wir eigentlich als selbstverständlich hinnehmen, es für andere dagegen nicht sind. Lesen!
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