The people of the village have always hated us.
Mary Katherine, Merricat, Blackwood lebt mit ihrer Schwester Constance und ihrem Onkel Julian in einem großen Herrenhaus. In diesem 'Schloss' haben die Blackwoods schon immer gelebt, etwas abgeschottet vom Dorf, dessen Bewohner die reiche Familie als arrogant ansah.
Einst voller Leben, mit Merricat, Constance, ihrem Bruder, den Eltern und Onkel Julians Familie, hat sich die Familie auf drei Mitglieder reduziert. Wieso wird erst nach einigen Seiten klar. Außer Merricat, Constance und Julian fielen alle einem Giftmord zum Opfer.
Wer das Arsenik in die Zuckerbüchse mischte, ist vorerst unklar, beschuldigt wird aber Constance, weil sie selbst nie Zucker zum Essen hinzufügt. Dem aufmerksamen Leser wird allerdings schnell klar, bei wem es sich wirklich um den Mörder handelt.
Durch das tragische Ereignis und dessen seltsamen Umstände, wurden die Blackwoods noch mehr von der übrigen Dorfgemeinschaft ausgeschlossen. Besonders Constance wird verteufelt, gehasst werden sie jedoch alle.
You will be wondering about that sugar bowl, I imagine. Is it still in use? you are wondering; has it been cleaned? you may very well ask ; was it thoroughly washed?
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht Merricats; eine Perspektive, wie sie besser nicht für die Geschichte hätte gewählt werden können. Als der Tod in die Familie eintrat, war das Mädchen nicht anwesend, da es das Abendessen zur Strafe auf seinem Zimmer verbringen musste. Dass Merricat über den Mord nicht viel zu sagen hat, lassen die Umstände nur umso geheimnisvoller wirken und geben dem Roman eine durchwegs wohlig-schaurige Atmosphäre. Mysteriös ist nicht nur das plötzliche Ableben der Blackwoods. Auch die Hinterbliebenen umgibt ein Geheimnis.
Das beste Beispiel ist Merricat selbst. Sie ist bereits 18, erzählt ihre Geschichte allerdings in einer sehr direkten, kindlichen Weise, die sich zudem in ihrer Umgangsart mit Anderen spiegelt. Auch ihr Verhalten kann nur als bizarr beschrieben werden. Sie vergräbt Gegenstände im Garten und den Feldern, die sich im Besitz der Blackwoods befinden, um ihre Familie zu schützen, Fremde fernzuhalten oder irgendeine Art von Magie zu bewirken. Nach Außen hin verhält sie sich zwar sehr ruhig, könnte fast schüchtern (oder eingeschüchtert) wirken, während sie im Inneren dagegen tobt. Besonders deutlich wird dies, wenn sie sich in der Gegenwart von Dorfbewohnern befindet, denen sie nicht nur den Tod wünscht, sondern deren letzten Minuten sie sich bildhaft mit großer Lebendigkeit vorstellt.
I can't help it when people are frightened; I always want to frighten them more.
Ist sie emotional im Giftmord gefangen, verstört oder tatsächlich etwas merkwürdig? Man möchte nicht ganz schlau aus dem Mädchen werden und wird es im Prinzip auch nicht.
Ihre Schwester Constance und ihr kranker Onkel scheinen ebenfalls nicht von dem damaligen Erlebnis loszukommen. Im Herrenhaus ist die Leere und Abwesenheit deutlich spürbar, fast wirkt der große Bau bedrohlich, obwohl die Blackwoods in diesem 'Schloss' wie durch dicke Mauern vom Rest der Welt geschützt sind.
Ihre Schwester Constance und ihr kranker Onkel scheinen ebenfalls nicht von dem damaligen Erlebnis loszukommen. Im Herrenhaus ist die Leere und Abwesenheit deutlich spürbar, fast wirkt der große Bau bedrohlich, obwohl die Blackwoods in diesem 'Schloss' wie durch dicke Mauern vom Rest der Welt geschützt sind.
Besonders gut gelang es Shirley Jackson den Leser zu manipulieren, was die Subjektivität den Charakteren gegenüber betrifft. Constance, Julian und Merricat sind seltsam, Merricat könnte man stellenweise sogar schon als gruselig bezeichnen und dennoch sympathisiert man mit ihnen, weil sie einfach so eine für sich einnehmende Art haben. Dieses etwas unangenehme Gefühl, das man hat, wenn man mit der sonderbaren Merricat unterwegs ist macht ohne Zweifel einen kleinen Teil des unheimlichen Charmes der Story aus. Ohne spoilern zu wollen: für den Täter hat man mehr übrig, als für so manch 'Unschuldigen'. Mag schon ganz schön fies sein, dieser moralische Zwiespalt, in den man da hineingeworfen wird, machte die Geschichte dadurch allerdings sehr ansprechend.
Geheimnisse, Unklarheiten und sonderbaren Verhaltensweisen der Blackwoods geben We Have Always Lived in the Castle eine düstere Stimmung. Man verspürt zwar keine Angst beim Lesen, eher fühlt man diese schaurige Wohligkeit, mit der man sich gemütlich noch um Mitternacht ins Bett kuscheln kann, aber letztlich macht man doch ein bisschen widerstrebend das Licht aus.
Hört sich nach einem guten Buch für Halloween an! : ) Merk ich mir!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Karin
Das ist eine sehr gute Idee! Vielleicht hebe ich mir ein paar der anderen Werke von Shirley Jackson für Halloween auf. :D
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