Dieses Taschenbuch wurde von Rolf Lappert verfasst und beim Hanser Verlag veröffentlicht. Freuen kann man sich auf 272 Seiten, die für 14.90€ erhältlich sind.Ich hasse mein Leben. (1.Satz)
Klappentext
Irgendwo im Nirgendwo der Pampa liegt Wingroden. Was übrigens ein Anagramm von "Nirgendwo" ergibt. Dort wohnt Ben Schilling mit seinen 16 Jahren, auf seinen mental nicht mehr ganz so fitten Großvater aufpassend und eine Ausbildung zum Gärtner machend. Wo er doch lieber mit seinem alten VW - Bus durch Afrika fahren würde, doch lieber Mechaniker werden würde, doch lieber nie in Wingroden gelebt hätte.
Meine Mutter hat mir von ihren Tourneen eine CD mit Naturgeräuschen mitgebracht, [...]. wenn ich mir das anhöre passiert etwas ganz eigenartiges mit mir. Ich spüre großes Glück und noch größere Sehnsucht. (S. 71)
Und obwohl er gerne woanders wäre, kann er nicht weg, weil er sich um seinen Großvater Karl kümmern muss. Was würdet ihr machen?
Ben, der eher rational veranlagt ist, bleibt vorerst am Rande der Zivilisation in dem Kleinkaff, das man als Leser mehr zu schätzen weiß, als der Protagonist Ben.
Habt ihr gedacht, ihr wohnt irgendwo in der Pampa? Am Ende der Welt, wo sich noch Fuchs und Hase "Gute Nacht" sagen? Dann macht am einen Abstecher nach Wingroden!
Das Original |
Ben, Karl, Maslow, Jojo, Kurt, Horst, Alfons, Willi, etc. sind nichtsdestotrotz sehr sympathische Charaktere, die einem mit der Zeit ans Herz wachsen. Irgendwann hat man das Gefühl selbst mit einer Flasche Bier in der Hand am Stammtisch neben ihnen zu sitzen und sich über den Alltag zu unterhalten. Noch eins bitte!
Bens schon älterer Kumpel Maslow aber hat beschlossen, dass sich schleunigst was ändern muss. Bereits des Öfteren kommt er mit amüsanten Plänen, wie um Beispiel einen Freizeitpark zu bauen auf. Dieses Mal will er das Dorf zu einer Pilgerstätte für UFO-Narren machen. Ben ist strikt gegen Maslows Plan, der das Projekt ohne Wissen der anderen Wingrodener durchführen will. Und schon bald ist ein UFO unterwegs.
Spätestens bis zu diesem Zeitpunkt schafft es Rolf Lappert all seinen Charakteren Geist einzuhauchen, Dimension zu geben und niemanden zu kurz kommen zu lassen. Als dann aber auch die vermeintliche Reporterin Lena auftaucht, wird Lapperts Aspekt des Erwachsenwerdens verdeutlicht. Denn es ist wie es ist und kommt wie es kommt: Ben verliebt sich zum ersten Mal.
Die Entwicklung des Träumers, der er ist, zum jungen Mann ist deutlich zu sehen. Lena spielt dabei keine unbedeutende Rolle. Obwohl das Buch zu diesem Zeitpunkt schon zur Hälfte vorüber ist, vorher seicht vor sich hin plätscherte, nimmt das Buch nun Fahrt auf. Das UFO fliegt weg, ein Mord geschieht und Lena ist vielleicht doch keine Reporterin. Fragen über Fragen, überraschende Antwort, oder nicht, das Ende kommt auf jeden Fall unerwartet und das Buch ist schneller zu Ende als gedacht.
Auch wenn sich die Geschichte teilweise zäh liest, wird das durch die Charakterbesetzung wieder wett gemacht. So schräge, schrullige, wie herzliche Menschen findet man in Büchern mehr schlecht als recht. In "Pampa Blues" hat man eine ordentliche Auswahl. Ein kleines Highlight, war der Großvater Karl, dessen Auftreten immer eine kleine Portion Humor mit sich bringt.
Schlussendlich ist die mit Witz erzählte Geschichte rund um Wingroden, seine Bewohner, Ben und das Erwachsenwerden empfehlenswert. Und ich hoffe bald mehr Jugendbücher des Autors zu sehen zu bekommen.
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